Kurzfristig den Sommer nach Ísland holen. Ein kühner Plan. An sich jedoch nicht schwierig. Alles, was man braucht sind: Ein Auto, eine Freundin, Kontakte und eine Pfütze heißen Wassers. Letzteres ist einfach, gibt es fast überall.
Einverstanden, der Name Bassin ist weitaus treffender. Der Boden ist ausgekleidet von der Natur mit einem samtglatten marmorfarbenene Überzug. Richtig, wir sprechen von der Blauen Lagune. Ein weiteres Erlebnis, ohne das man die Insel eigentlich nicht wieder verlassen darf. Besonders, weil es sich anfühlt, wie ein kleiner Erholungsurlaub in der Südsee. Dafür empfiehlt es sich, die Augen zu schließen!
Aber der Reihe nach: Johanna, die ich über Couchsurfing kennen gelernt habe und mit der ich die vergangenen Tage ein spitzen Team abgegeben habe, kennt den Küchenchef der Blauen Lagune. Ansonsten ist das Badevergnügen nämlich recht kostspielig. Da kam die Einladung genau richtig. Sagenhaft. Prima. Toll. Super. Spitze. Klasse. Fabelhaft. Fein. Wir danken vielmals und herzlichst! Takk kærlega!
Beim Betreten der Lagune, die türkis schimmert, will man zunächst gar nicht wieder hinaus. Es ist angenehm warm, entspannend – das ultimative Wohlfühlen.
Einzig das von den Ablagerungen stammende intensive weiß, brennt in den Augen. Es ist ein bisschen wie Skifahren ohne Schneebrille. Also: Augen zu und träumen. Sofort stellt sich das Südsee-Gefühl ein. Nur der ab und an auffrischende Wind, der über das Wasser fegt, setzt zuviel Kühle entgegen. Eine Lava-Höhle mit Sitzgelegenheiten oder ein Wasserfall zur Massage, Dampfbad und Sauna – es fehlt an nichts. Und außerdem wären da ja noch die Masken aus Kieselerde. Ins Gesicht geklatscht soll das zu unglaublich reiner Haut führen, auf der Wasseroberfläche verursacht es kleine und große Blasen. Die speziellen an Wärme (37-42°C) und Salinität (schmeckt wie stark gesalztes Nudelwasser) angepassten Algen sorgen für beste Wasserqualität. Es ließe sich folglich stundenlang darin aushalten, wenn nicht die schrumpelnden Finger oder die tränenden Augen irgendwann sagen würden: „Stop!“.

Heiß! Gefahr! Die Solfataren des Geothermalgebiets Seltún. In einer Tiefe von rund 1000 Metern beträgt die Temperatur hier bereits 200°C - lässt mein Geothermie-Herz höher schlagen.