Roger Cicero lacht und tippt die EM-Finalpaarung

EUROPA. Hey, hier lacht Roger! Gestern hat sie also begonnen, die Fußball-EM. Gastgeber Polen und Griechenland trennten sich im Eröffnungsspiel 1:1. Russland fertigte Tschechien mit 4:1 ab. Millionen Fans in ganz Deutschland freuen sich nun auf den Auftakt gegen die Portugiesen heute Abend.

„Sie reden vom Scheitern. (…) Doch wir gehen weiter. Denn wir haben grad erst angefangen.“ Foto: CD-Cover.

Den offiziellen DFB-Fan-Song zur Europameisterschaft 2012 – „Für nichts auf dieser Welt“ – singt Roger Cicero. Im Spätz.de-Interview verrät der Musiker, dass das Lied zunächst überhaupt nicht für die Fußball-EM geplant war.

Spätz.de: Herr Cicero, wie kam es dazu, dass Sie das DFB-Team hoffentlich zum Titel singen werden?
Roger Cicero: „Dieser Titel wurde nicht als Fußballhymne konzipiert. Mit dem Text wollte ich den Moment beschreiben, an dem es kein Zurück mehr gibt: Also den ‚Point of no Return‘. Und das ist immer wieder der Zustand, wenn ich auf eine Bühne trete. Sobald ich diesen einen Schritt getan habe, geht es einfach immer nur noch geradeaus. Und genauso geht das glaube ich Sportlern und besonders Fußballern im Wettkampf auch. Ich finde es besonders schön, dass dieser Text so wunderbar aufzeigt, wie groß die Parallelen doch sind.“

Das ganze Interview gibt es hier.

The rain has come to ICEland

RAIN IS FALLING

Die Puffins sind weg. Der Regen ist da. Ein schlechter Tausch. Ist das schon der Winter? Vielleicht, jedenfalls ist es seit drei Tagen ziemlich feucht in RVK*. Und dadurch wird es sogar in den Hot pots des Schwimmbades ungemütlich. Aber interessant.

Als die Papageientaucher (Puffins) am 1. September abgeflogen sind, haben sie eine gute Wahl getroffen. So scheint es zwischenzeitlich. Der Regen hat vor drei Tagen begonnen – seither ist alles grau in grau. Ob das wieder besser wird? Ich bin sehr sehr zuversichtlich. Besonders, wenn ich auf SWR3 den Wetterbericht für Süddeutschland höre „Wolkenfelder“, „Regenschauer“ – das kenne ich doch. Nur zu gut, dass das isländische Wetter nicht in Deutschland produziert wird.

Apropos produziert – produziert wird hier etwas ganz anderes – und das in rauhen Mengen: Energie. Gestern haben wir uns im Kraftwerk von Hellisheiði umgesehen, das ganz RVK und Umgebung, also über 200 000 Menschen mit Strom und heißem Wasser versorgt.Ich vor Generator und Turbine (45 MW - für die Technikfreaks)Interview vor der Glasscheibe (dahinter die Turbine) Eine Dokumentarfilmcrew aus Großbritannien hat uns begleitet. Und die waren überrascht. Aber nicht etwa von der Größe der Turbinen, Kühltürme und Generatoren. Nein, vom schlechten Wetter! Einverstanden, es war sehr, sehr trüb und nieselig-feucht mit tiefhängenden weißen Wolken; der Wind wehte den Regen jedem ins Gesicht, der sich nach Draußen wagte. Aber warum war DIE Insel nochmal so grün? Sie hatten sich vermutlich in den vergangenen zwei Monaten schon zu sehr an das bis dahin traumhafte isländische Sommerwetter gewöhnt. So ein Pech. Nun mussten sie drinnen drehen. Viel zu sehen gab es dort auch. Allerdings bereiteten Glasscheiben bei den Interviews spiegelnderweise größere Probleme, als der Lärm der Turbinen, die wie 95% der Zeit volle Kraft liefen. Davon bekam man allenfalls Kopfschmerzen – denn: das Filmen dauerte fast zwei Stunden.

Um das Kopfweh wieder zu beseitigen, sollte ein Sprung ins warme Nass helfen. Gute Idee. Ach, nein, da war doch was. Richtig, Regen. Und die isländischen Schwimmbäder sind so gut wie alle Freibäder. Mit einer Ausnahme in der Hauptstadt: Sundhöll [sündhöddl] – die Schwimmhalle gleich hinter der Hallgrímskirkja, die derzeit hinHallgrímskirkjater einem Gerüst versteckt ist… und nebenbei von Isländern als phallisches Symbol verspottet wird („Probably the biggest penis in town“). Zurück zur Schwimmhalle: Die ist nicht sehr groß, älter als meine Großmutter aber praktisch. Nur eine kurze Laufdistanz entfernt von meiner Wohnung und meist nicht so überfüllt wie die Freibäder. Gestern war aber alles anders: Der Weg schien nicht enden zu wollen, ich war durchnässt, als ich ankam, und eine Horde Kinder hatte Schwimmkurs. Na prima. Also ab in einen Hot pot. Nicht die beste Idee: Es regnet! Das ist nicht weiter schlimm. Die „Whirlpools“ sind ja angenehm warm. 38 und 42 Grad stehen auf einer Terasse außerhalb der Sündhöll zur Auswahl. Der Regen platscht auf die Wasseroberfläche. Dampf steigt auf. Ein kurioser Anblick und sehr sehr angenehm.

Platsch, platsch, platsch. Meditativ tropft der Regen neben mir ins Wasser. Ich könnte einschlafen…

* RVK = Reykjavík