20ELF in Augsburg

Jetzt geht’s los! Mein Job bei der Frauenfußball-WM hat begonnen. Hier findet ihr nun ständig immer wieder Neues aus erster Hand und natürlich auch den ein oder anderen Blick hinter die Kulissen.

Also: Immer wieder reinschauen und sehen, was passiert!!!

Oder sich die Zeit solange hier vertreiben!

1. Augsburg sehen – des Regens wegen

Willkommen in Augsburg, Gastgeberstadt der FIFA Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011! Als Fahrdienst-Koordinations-Volunteer bin ich mitten dabei. Los ging es bereits gestern mit dem ersten Einsatztag. Allerdings ist bisher alles ruhig und völlig entspannt. „Localn“ stand auf dem Programm. Immer diese Anglizismen. Furchtbar. Die Stadt kennenlernen klingt doch viel, viel schöner! Zusammen mit zwei anderen Freiwilligen bin ich also erstmal alle Stationen, etwa Stadien, Trainingsplätze, Hauptbahnhof und Hotels abgefahren. An der Arena ist das Volunteer-Center mit Tischkickern, gemütlichen Sofas, Playstation und vielen Informationswänden, an denen Vorschläge für die Freizeit aushängen. Und: Natürlich die Orga-Büros der Volunteer-Leitung.

Augsburg Volunteer
Regen, Regen, regen wir uns nicht auf!

Dort habe ich meine Ausrüstung entgegen genommen. Sie besteht aus Schuhen, zwei Polo-Shirts, einem T-Shirt, einer langen und einer kurzen Hose, einer Trainingsjacke, einer Kappe, drei Paar Socken und ganz, ganz wichtig: einer Regenjacke!

Apropos Regenjacke: Diese hat ihren ersten Einsatz heute erfolgreich überstanden. Es regnet nämlich leider stark heute. Und das ausgerechnet an meinem freien Tag, an dem ich mir die Stadt anschauen und ein Radel (Fahrrad) kaufen wollte. In die Stadt bin ich gefahren, klatschnass geworden. Die Mission Fahrradkauf war bisher leider nicht erfolgreich. Augsburg selbst ist aber echt schön, bis auf die geschätzten zweitausend Baustellen, von denen einige hoffentlich vor WM-Beginn noch abgeschlossen werden. Auskennen kann man sich eigentlich recht schnell. Also das ging mir jedenfalls so; finde bereits alles, wo ich hin will. Vielleicht geht’s nachher noch ins Museum. Dort haben Volunteers bei Vorzeigen ihrer Akkreditierung freien Eintritt, genauso wie in’s Schwimmbad oder in den Zoo. Allerdings dann nicht mit dem (Leih-)Fahrrad, sondern mit dem Bus und der Straßenbahn. Besonders bei Regen muss man in der Stadt auf ebenjene Straßenbahnschienen höllisch aufpassen. Höchste Gefahr für Radler!

Plitsch, Platsch!

Und Servus!

2. In der WM Arena – Witz des Tages: Fotografieren verboten

Willkommen in der WM Arena Augsburg! Endlich, am zweiten Heimspieltag meiner Gastgeberstadt am Lech ist es so weit: Ich habe eine Karte. Ein Kollege bekam zwei Tickets von einer netten Nordkoreanerin und lud mich kurzerhand mit ein. Es sind schöne Plätze in der fünften Reihe, fast auf Höhe der Mittellinie mit bester Sicht auf das Spielfeld in grün. Das Spiel plätschert in der ersten Halbzeit leider nur so vor sich hin – eine Welle nach der anderen schwappt dennoch durch’s Stadion, die Zuschauer, 23’768 an der Zahl, haben ihren Spaß. Auch die Gäste auf der Haupttribüne sind mit dabei und erfreuen sich an der guten Stimmung. „Sverige“ erhallt dabei deutlich lauter, gelbe Kreuze auf blauem Grund werden geschwenkt. Endlich in der zweiten Hälfte – die viel schneller und aufregender war als die erste – haben alle, die mit den Skandinavierinnen halten, auch einen Grund für ihren Jubel. Tor durch die blonde Lisa und es steht 1:0 – gleichzeitig auch das Endergebnis.
Für unschöne Randnotizen ist wieder einmal ein Verband zuständig, den man mit T9-Eingabe erst aus „DIEB“ und zweimaligem Wortwechsel hinbekommt. (Probiert es selbst aus!) „Fotografieren ist im Stadion für Volunteers im Einsatz verboten“. Warum? Das konnte mir keiner sagen. Zum Glück war ich NICHT im Einsatz, dieser endete heute pünktlich zum Spielbeginn um 14:00. Frauen Fußball WM Schweden-NordkoreaUnd so habe ich ein paar schöne Erinnerungs-Fotos gemacht. Die Frau von der FIFA, deren Namen ich leider oder zum Glück für sie nicht weiß, war jedenfalls reichlich übermotiviert und unverschämt! Randnotiz 2: Volunteer zu sein ist manchmal ganz schön bescheiden. Jedenfalls: Wenn man am Stadion oder im Volunteer-Center arbeitet, bekommt man genau 1,5 Liter zu trinken pro Einsatztag, also genau 1,5 zu wenig! Alles mehr kostet! Auch Essen gibt es nur einmal. Hallo! Wieviel Geld bekommen wir noch einmal pro Tag??? 90 Euro? Nein! NULL! Und dann sollen wir also unsere Arbeit spenden, aber für Getränke bezahlen. „Ich glaub es hackt!“, um hier Judith Holofernes zu zitieren. Danke! Ich habe fertig! Vielleicht auch als Volunteer. Der nächste Einsatz findet definitiv wieder in der Schweiz statt, denn dort wird ehrenamtliches Engagement noch gewertschätzt. Auch wenn die Schweizer Fußballfrauen bei dieser WM nicht dabei sind ein dreifaches: Hopp Schwiiz!!!

Ein Gedanke zu „20ELF in Augsburg

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